Seit Oktober 2017 untersucht das Fachgebiet Architektur und Wohnsoziologie (IWE-FG) an der Fakultät Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin (Difu) die sozialräumliche Integration von Zuwanderern und deren Vernetzung im städtischen Nachbarschafts- bzw. im ländlichen Siedlungsgefüge. Gefördert wird das Forschungsprojekt „Zusammenhalt braucht Räume – integratives Wohnen mit Zuwanderern“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Basis des interdisziplinären und transferorientierten Forschungsvorhabens ist die Analyse von bundesweiten hochinnovativen integrativen Wohnprojekten mit positiver Auswirkung auf den sozialen Zusammenhalt im Quartier. Im ersten Schritt werden Fallstudien anhand Kriterien ausgewählt, zu einem Projektkatalog zusammengestellt und durch eine Bewertungsmatrix auf maximal zehn Beispiele reduziert. Diese zeichnen sich durch innovative Lösungsansätze, um die Kohäsion im Gemeinwesen zu stärken aus und welchen positiven Einfluss die Architektur der Unterkünfte und die Wohnsituation auf Integration haben können. Ziel der Projekte ist es den Zusammenhalt in Wohngebieten zu stärken und soziale Integration auf mehreren Ebenen von Zuwanderern zu schaffen, welches in einer qualitativen Studie erforscht wird.
In einem zweiten Forschungspaket werden mittels schriftlicher Befragungen (Kommunalbefragung, Befragung Wohnprojekte) und ergänzender Telefoninterviews kommunale Handlungsstrategien erhoben. Im Ergebnis soll ein bundesweiter Überblick zu Integrations- und Inklusionsprojekten gegeben und eine Bewertung ihrer integrativen Wirkungen sowie der Möglichkeiten der Verbreiterung und Übertragbarkeit als neue Modelle des sozialen Wohnens vorgenommen werden.
Während der gesamten Projektlaufzeit soll die Forschung durch eine kontinuierliche Rückkoppelung der Forschungsbefunde mit der kommunalen Praxis in Form von Workshops und Netzwerktreffen qualifiziert werden. Zur Qualitätssicherung und Positionierung ist eine intensive Zusammenarbeit mit ausgewiesenen Praxis- und Transferpartnern vorgesehen und die Einrichtung eines Projektbeirats, der das Forschungsprojekt beraten und begleitet wird.
Die Ergebnisse sollen hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf andere Kommunen geprüft und aufbereitet werden. Sie münden in unterschiedliche Produktformen, die sowohl die Forschungs-Community als auch kommunale Praxis und Politik adressieren.